GT-Weihnachtsaktion Rektorin Stephanie Knödler in der Rotary-Suppenstube auf dem Weihnachtsmarkt.
Schwäbisch Gmünd. Lehrermangel und ein Lese-Defizit bei Schülern – zwei aktuelle Herausforderungen, die Stephanie Knödler bewältigen muss. Was die neue Rektorin der Grundschule Waldhausen darüber hinaus beschäftigt, sagt sie im Gespräch mit GTRedakteur Jan Sigel in der Rotary-Suppenstube.
Frau Knödler, Sie sind gebürtige Gmünderin, arbeiteten aber viele Jahre in Bonn. Nun sind Sie seit einigen Monaten zurück. Haben Sie sich schon wieder eingelebt? Ja, das ging relativ schnell. Schwäbisch Gmünd und alles drum herum ist schließlich meine Heimat. Und was für mich besonders schön ist – gerade jetzt an Weihnachten: Ich bin viel näher bei meiner Familie. Das war während meiner Zeit in Bonn einfach anders.
Und beruflich gesehen? Die neue Arbeit als Schulleiterin macht mir sehr viel Spaß. Ich bin vom Kollegium auch sehr gut auf- und angenommen worden.
Was waren die ersten Aufgaben, die Sie an der Grundschule Waldhausen bewältigen mussten? In erster Linie ging es für mich zunächst darum, mich einzuarbeiten. Ich musste herausfinden, was sich das Kollegium, die Schüler und die Eltern wünschen. Zudem musste ich schauen, dass ich die wenigen Ressourcen, die mir zur Verfügung stehen, gut einsetze.
Sind die Ressourcen denn so knapp bemessen? Ja. Die Grundschule Waldhausen verfügt – bei fünf Klassen und insgesamt 101 Schülern – nur über ein relativ kleines Kollegium mit sechs festangestellen Lehrern, von denen nun auch noch einer längerfristig ausfällt. Zudem haben wir drei zusätzliche Kräften für den Religionsunterricht.
Der Lehrermangel ist also auch in Waldhausen spürbar? Gerade durch den längerfristigen Ausfall des Kollegen merken wir den Lehrermangel deutlich. Das bedeutet für die anderen Lehrer natürlich einen Mehraufwand, um Unterrichtsausfälle zu verhindern. Außerdem sind kurzfristige Stundenplanänderungen nicht zu vermeiden – was zusätzliche organisatorische Arbeit bedeutet. Wir sind aber gerade gemeinsam mit dem Schulamt dabei, eine Lösung zu finden.
Fast jeder fünfte Viertklässler in Deutschland soll nach einer aktuellen Studie nicht richtig lesen können. Besteht das Problem auch an hiesigen Grundschulen? Das kann ich so nicht sagen. Die Kinder in den Schulklassen sind bunt gemischt. Eines braucht mehr Unterstützung, ein anderes weniger. Wichtig ist hierbei aber immer, dass alle Grundschulen ein geeignetes Lernkonzept anbieten – ganz egal in welchem Fach. Es reicht einfach nicht aus, den Kindern nur ein Buch hinzulegen. Kinder müssen auf verschiedenste Weise an Bücher herangeführt werden, damit sie die Freude am Lesen entdecken.
Wie könnte das aussehen? Zum Beispiel mit einem Lesetagebuch, in das die Kinder reinschreiben, welches Buch sie wann gelesen haben und wie es ihnen gefallen hat. Auch könnte eine engere Zusammenarbeit der Schulen mit Büchereien ein Ansatz sein.
Spendenkonto des Gmünder Kinderschutzbundes bei der Kreissparkasse Ostalb: IBAN: DE 5561 4500 500 440072863.
Erschienen in der Gmünder Tagespost am 18.12.2017. Foto: Jan-Philipp Strobel (Gmünder Tagespost)
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