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Gmünd hat noch Kapazitäten beim Ehrenamt

GT-Weihnachtsaktion Gmünds Erster Bürgermeister Dr. Joachim Bläse über Religion, Soziales und Geld.

Schwäbisch Gmünd. Er ist im Rathaus zuständig für den Sport, fürs Soziale, für die Finanzen. Deshalb hatte Tagespost-Redakteur Wolfgang Fischer viele interessante Themen mit dem Ersten
Bürgermeister der Stadt, Dr. Joachim Bläse, zu besprechen.

Herr. Dr. Bläse, am Samstag wird ein interreligiöser Advent im Franziskaner gefeiert. Wie ist die Stimmung zwischen den Religionen in Gmünd derzeit? Ich bin sehr zufrieden mit der derzeitigen Stimmung. Sie ist sehr gemeinschaftsorientiert, auf eine Stadtgemeinschaft hin ausgerichtet. Das Miteinander der Religionen und Nationen in Gmünd funktioniert.

Werden die Religionen noch weiter zusammenrücken? Ja, das ist auch wichtig für die Integration. Wenn Menschen aus dem Ausland nach Gmünd kommen, ist für sie zunächst einmal
wichtig, ihren rechtlichen Status zu klären. Aber schon in dieser Phase muss die ganz wichtige Arbeit der Integration beginnen. Das Schlimmste ist, wenn sich vor allem junge Leute nirgendwo
mehr zugehörig fühlen, weder zum ihrem Herkunftsland, ihrer Religion, noch hier. Deshalb ist es ganz wichtig, den interreligiösen Dialog zu führen. das haben mir erst jüngst Experten wieder gesagt.

Es gibt immer mehr soziale Aufgaben und Initiativen. Täuscht der Eindruck, dass immer mehr Arbeit auf Ehrenamtliche abgeladen wird? Nicht abgeladen, das ist das falsche Wort. Es geht um eine Teilhabe an der Gemeinschaft. Ehrenamtlicher Einsatz ist auch ein Mittel, um dazuzugehören. Aber es stimmt, in vielen Bereichen wäre die Arbeit anders gar nicht mehr zu machen. Das Ehrenamt ist damit ein Teil des gesamten Prozesses. Aber der Einsatz muss auch Sinn machen. Und er muss hauptamtlich unterstützt werden.

Gmünd ist die Hauptstadt des Ehrenamts. Aber wie weit kann das noch ausgedehnt werden? Obwohl alles immer internationaler, immer schneller wird, engagieren sich in Deutschland mehr Leute im Ehrenamt als in anderen Ländern. Die Menschen sehen es als sinnstiftend an. Und ich sehe auch noch kein Ende erreicht. Es gibt immer neue Formen des Engagements – wie hier die Suppenstube – und damit auch immer wieder neue Interessierte. Zudem haben wir immer mehr Senioren, die eine Aufgabe suchen.

Zu den Finanzen: Schwäbisch Gmünd fehlen fünf Millionen Euro Gewerbesteuer – auch weil Firmen, die die Gmünder Infrastruktur nutzen, hier keine Steuern zahlen. Setzt sich das fort? Die Steuergesetzgebung lässt das zu. Aber wir müssen darauf drängen, dass sich das ändert. Das kann sonst in Deutschland nicht gut gehen. Wir brauchen diese Steuereinnahmen. Dabei haben wir jetzt Hochkonjunktur. Was, wenn die Konjunktur einbricht?

In dieser Woche hat der Gemeinderat die europaweite Ausschreibung für ein neues Hallenbad am Gleispark und Nepperberg beschlossen. Ist das nicht doch schon eine Vorentscheidung? Definitiv nicht. Mit der Ausschreibung erkunden wir nur, ob es private Investoren gibt, die solch ein Hallenbad bauen würden. Ob wir das dann tun, bleibt völlig offen. Es könnte auch sein, dass wir uns entscheiden, das alte Hallenbad noch 10, 15 Jahre zu betreiben.

Spendenkonto des Gmünder Kinderschutzbundes bei der Kreissparkasse Ostalb: IBAN: DE 5561 4500 500 440072863.

Erschienen in der Gmünder Tagespost am 02.12.2017. Foto: Jan-Philipp Strobel (Gmünder Tagespost)

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