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Die Fusion der Kliniken als „Chance“

GT-Weihnachtsaktion Dr. Jochen Riedel über seine neue Aufgabe als Chef der Kinder- und Jugendmedizin.

Schwäbisch Gmünd. Auf Dr. Jochen  Riedel (52), Chefarzt für Kinder- und Jugendmedizin am Stauferklinikum, wartet 2018 eine Herausforderung: Die beiden Kliniken für Kinder- und Jugendmedizin am Ostalb-Klinikum in Aalen und am Stauferklinikum in Mutlangen fusionieren zum Jahresbeginn unter seiner Leitung. Im Interview mit Redakteurin Julia Trinkle spricht er über diese „Chance“ und über seine Arbeit als Vorsitzender des Bunten Kreises, der Familien mit schwerkranken Kindern unterstützt.

Wissen Sie schon, was Sie als ärztlicher Leiter des Zentrums für Kinderund Jugendmedizin im Ostalbkreis persönlich erwartet? Eine neue spannende Aufgabe. Im nächsten Jahr werde ich drei Tage die Woche in Aalen sein, zwei Tage die Woche in Mutlangen. So kann ich die Leute und die Abläufe in Aalen besser kennen lernen. Insgesamt birgt die Fusion eine Chance. Wir können unsere gesamte Power so besser bündeln, um für die Raumschaftweiterhin eine hochwertige Versorgung anbieten zu können – trotz Sparzwängen, umfangreichen strukturellen Vorgaben, Mindestmengen und auch personellen Problemen, vor allem im Bereich der qualifizierten Intensivpflege. Um all dies unter einen Hut zu bekommen, werden wir künftig besondere medizinische Angebote bis hin zu spitzenmedizinischen Leistungen nur noch an einem Standort im Ostalbkreis zur Verfügung stellen können. Eine vernünftige, dezentrale und damit heimatnahe Grundversorgung, über alle Abteilungen hinweg, werden wir jedoch auch künftig an allen Ostalbkliniken vorhalten.

Ihr Tag wird aber wohl weiterhin auch nur 24 Stunden haben. Wo werden Sie Abstriche machen? Wir werden Arbeit von mir auf die Oberärzte verteilen, darüber habe ich meine Patienten auch schon in einem Brief informiert. Deshalb haben wir nun auch eine Oberarztstelle mehr in Mutlangen. Das sind alles erfahrene Ärzte. Und ich werde ja auch selbst noch zwei Tage die Woche am  Stauferklinikum sein.

Bleibt Ihnen da noch Zeit für den Bunten Kreis? Auf jeden Fall. Das steckt mein Herzblut drin.

Wie waren die Rückmeldungen nach der Benefizgala für den Bunten Kreis? Überwältigend. Die Rückmeldungen waren noch besser als bei der ersten Gala vor drei Jahren. Die Abrechnung steht  noch aus. Aber das Geld ist für mich dabei auch sekundär. Wir haben das Thema in einer guten Form weiter bekannt gemacht. Das bringt uns mehr als 100 Euro Spenden mehr oder weniger.

Planen Sie, mit Claus Biechele und dem Schönblick erneut eine solche Gala auf die Beine zu stellen? Davon gehe ich aus. Nach der Show ist vor der Show. Aber erst in zwei oder drei Jahren. Denn das ist schon sehr viel Aufwand für einen so kleinen Verein und für alle weiteren Beteiligten und Mithelfer.

Sie haben uns auf die Idee gebracht, unsere Weihnachtsaktion 2017 für den Gmünder Kinderschutzbund zu machen. Welche Erfahrungen haben Sie mit diesem Verein gemacht? Wir arbeiten im Bunten Kreis eng in einem Netzwerk mit guten Partnern zusammen. Der Kinderschutzbund ist einer der Partner, seine Arbeit ist sinnvoll und ergänzt sich gut mit  unserer. Wir gehen in die Familien und sehen das Umfeld der Kinder. Wir haben einige Familien mit sozialen Problemen, bei denen der Herd kaputt und kein Geld für Ersatz vorhanden ist oder  die Wohnung schimmelt. Da ist es gut, Leute zu kennen, die helfen können. Je mehr man mit den Leuten spricht, desto mehr kann man bewirken. Schließlich geht es um Kinder und Familien, die
Probleme haben.

Spendenkonto des Kinderschutzbundes bei der Kreissparkasse Ostalb: IBAN: DE 5561 4500 500 440072863.

Erschienen in der Gmünder Tagespost am 14.12.2017. Foto: Jan-Philipp Strobel (Gmünder Tagespost)

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