GT-Weihnachtsaktion Chefart Dr. Matthias Thiere am Rotary-Stand auf dem Weihnachtsmarkt.
Schwäbisch Gmünd. Dr. Matthias Thiere übernahm im Mai diesen Jahres den Chefposten in der Abteilung Gefäß- und Thoraxchirurgie im Stauferklinikum. Der gebürtige Kemptener spricht im Interview mit Philipp Zettler über die Herausforderungen nach der Fusion der Ostalbkliniken und seine neue Heimat Schwäbisch Gmünd.
Herr Thiere, was war seit dem Antritt Ihrer Stelle als Chefarzt Ihre Hauptaufgabe? Ich habe eine gut geführte Abteilung übernommen und mich gut einarbeiten können. Meine Aufgabe ist es jetzt, die Abteilung fortzuführen und auszubauen. Das heißt, das Angebot zu erweitern. Besonders im Rahmen des neu entstandenen Klinikverbunds zwischen den Gmünder, Aalener und Ellwanger Kliniken geht es auch darum, die Strukturen effizienter zu gestalten.
Was hat die Fusion für praktische Auswirkungen auf die Abteilung? Praktisch hat sich für unsere Arbeit noch nichts verändert. Das Konzept für uns steht allerdings noch nicht ganz fest. Deswegen weiß auch ich noch nicht, wohin die Reise genau geht. Fakt ist, dass wir in den roten Zahlen liegen. Ein Mittel dagegen ist, unser Angebot zu erweitern, um für mehr Patienten attraktiv zu sein. Wir müssen die Patienten langfristig an uns binden und verhindern, dass sie nach Stuttgart oder Ulm abwandern. Das schaffen wir über ein breites Angebot.
Stehen da auch Personalkürzungen an? Wir sprechen eher über effizientere Abläufe und bessere Zuteilungen. Personal abzubauen, ist heutzutage kein Thema mehr im medizinischen Bereich. Wir haben nicht nur in der Pflege, sondern auch bei den Medizinern große Nachwuchsschwierigkeiten. Als Arzt hat man nun mal einen langen und harten Arbeitstag, oft auch an Wochenenden und Feiertagen. Deswegen müssen wir unsere Standorte für junge Menschen attraktiv machen und versuchen, Fachkräfte zu halten. Als ich Student war, musste man überall der Beste sein, um überhaupt einen Job zu bekommen. Da ist heutzutage ganz anders.
Wie haben Sie sich in Gmünd eingelebt? Ich war vorher schon stellvertretender Chefarzt in Ulm, das ist jetzt auch keine Großstadt. Aber im Vergleich dazu ist Schwäbisch Gmünd noch ein richtiges „Städtchen“. Und auch wenn es etwas pauschal klingt: Der Ostälbler als Mensch scheint mir höflich und wenig arrogant zu sein. Er hat sein Herz noch am rechten Fleck. Das merkt man auch in meiner Abteilung. Es ist alles familiärer, und die Stimmung beim Personal ist sehr gut. Auch bei meinen Patienten merke ich diese positive Einstellung.
Wie finden Sie die GT-Spendenaktion für den Kinderschutzbund? Ich bin selbst Vater und meine Eherfrau ist Kinderärztin. Deswegen habe ich auf jeden Fall einen Bezug dazu. Es ist eine sehr unterstützenswerte Sache.
Spendenkonto des Gmünder Kinderschutzbundes bei der Kreissparkasse Ostalb: IBAN: DE 5561 4500 500 440072863.
Erschienen in der Gmünder Tagespost am 19.12 2017. Foto: Thomas Mayr (Gmünder Tagespost)
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