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Im Advent ist der Kulturschock noch etwas größer

Rotary-Suppenstube Vorstandsmitglieder des Arbeitskreises Asyl sprechen über die derzeitige Flüchtlingsarbeit.

Schwäbisch Gmünd. Es kommen weniger Flüchtlinge nach Deutschland und in den Ostalbkreis als zu den Hochzeiten 2015. Aber die, die kommen und da sind, brauchen nach wie vor Hilfe, um sich im Leben zurechtzufinden. Dorothea Bauknecht, Alwin Schöffler und Bernd Sattler vom Vorstand des Gmünder Arbeitskreises Asyl erzählen im Gespräch mit Tagespost-Redakteur
Wolfgang Fischer über die Lage der Flüchtlingsarbeit.

Es ist ruhiger geworden um die Flüchtlingsarbeit. Ist da nicht mehr so viel zu tun? Sattler: Die Aufgaben sind nicht weniger geworden. Wir haben nach wie vor viele Hilfeanfragen.
Es kommen allerdings nicht mehr so viele Flüchtlinge nach Gmünd wie noch vor zwei Jahren. Die Gemeinschaftsunterkunft auf dem Hardt ist zu schätzungsweise zwei Dritteln gefüllt. Aber das kann sich sehr schnell wieder ändern. Schöffler: Dafür ist die Situation vieler Flüchtlinge schwieriger geworden. Nun werden sogar Abschiebungen nach Syrien diskutiert.

Ein Bürgermeister in Nordrhein-Westfalen wurde wegen flüchtlingsfreundlicher Politik mit dem Messer attackiert. Von solcher Stimmung sind wir hier weit entfernt, oder? Bauknecht: Ich höre zumindest nichts Negatives von den Bürgern. Schöffler: Obwohl es laut Wahlergebnis auch hier viele Andersdenkende gibt.

In der Vorweihnachtszeit zeigt sich hier oft Überfluss. Ist es schwierig, dies den Flüchtlingen zu erklären? Schöffler: Nicht alle kommen aus armen Familien.  Bauknecht: Die christliche Weihnachtszeit entspricht bei den Muslimen etwa dem Ende des Ramadan. Da gibt es auch  Geschenke und Kommerz. Sattler: Für Menschen, die aus Afrika oder aus einem Kriegsgebiet kommen, ist das hier ein Kulturschock. Und in der Vorweihnachtszeit eben ein noch etwas größerer. Bei einer gemeinsamen Weihnachtsfeier am 15. Dezember ab 14.30 Uhr im Franziskaner erklären wir den Geflüchteten Weihnachten.

Wie können Bürger dem Arbeitskreis Asyl derzeit am besten helfen? Schöffler: Mitarbeit oder Geldspenden sind sinnvoll. Mit Geld können wir zum Beispiel helfen, wenn ein Kind eine Klassenfahrt sonst nicht mitmachen könnte. Und die Flüchtlinge brauchen Kontakte mit Deutschen, um besser in die Sprache reinzukommen. Kontakt zu uns bekommt man im Internet, über
www.asyl-gd.de, direkt zu mir über Telefon 0152-56194517.

Spendenkonto des Gmünder Kinderschutzbundes bei der Kreissparkasse Ostalb: IBAN: DE 5561 4500 500 440072863.

Erschienen in der Gmünder Tagespost am 30.11.2017. Foto: Thomay Mayr (Gmünder Tagespost)

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