GT-Weihnachtsaktion Anne Schührer, Vorsitzende des Mütterzentrums Heubach, am Rotary-Suppenstand.
Schwäbisch Gmünd. Am Anfang wurde es belächelt, heute ist es eine feste Institution: das Mütterzentrum in Heubach. Vor mehr als 25 Jahren eröffnet, bietet es längst Kinderbetreuung, ist Treffpunkt und Plattform für Veranstaltungen. Vorsitzende des Vereins Mütterzentrum ist Anne Schührer. Mit ihr sprach Kuno Staudenmaier am Stand der Rotary-Suppenstube auf dem Weihnachtsmarkt.
Wie ist das Mütterzentrum in Heubach entstanden, gab es dafür Vorbilder? Engagierte Frauen haben das Mütterzentrum 1991 gegründet. Damals ist aus einer Elterninitiative ein Verein geworden. Vorbilder dafür gab es in manchen Städten in Deutschland. Heute gibt es 400 solcher Einrichtungen, die sich unterschiedlich nennen. Die Urform solcher Zentren ist schon über 40 Jahre alt, kommt aus der so genannten Graswurzelbewegung. Es ging darum, durch Eigeninitiative aus Mender Bevölkerung Treffpunkte zu schaffen. In der Bevölkerung wurde das zunächst eher belächelt, heute schätzen die Menschen diese Einrichtung in der Stadt.
Was leistet das Mütterzentrum in Heubach heute? Wir möchten den Menschen Raum geben im doppelten Sinn. Da ist zunächst der Treffpunkt, das was früher der Dorfbrunnen war. Es geht ums Gespräch miteinander. Dann gibt es die Möglichkeit, sich auszuprobieren, Neues zu entwickeln. Wir sind froh, dass uns die Stadt Heubach dafür die Räumlichkeiten zur Verfügung stellt. Wir betreiben zwei Gruppen für Kinder unter drei Jahren, es gibt die klassischen Spielgruppen, einen Second-Hand-Markt für Kinderbedarf, außerdem Vorträge und Workshops.
Wie groß ist die Nachfrage nach U3-Plätzen? Jetzt sind wir wieder voll ausgebucht. Das war mit Einführung des Betreuungsgeldes nicht so. Damals haben manche Erziehende ihre Kinder zuhause behalten.
Kommen auch Alleinerziehende oder Familien in wirtschaftlichen Nöten zum Mütterzentrum? Eine direkte wirtschaftliche Unterstützung können wir nicht bieten. Aber es ist möglich, die Kosten für die Kinderbetreuung zu bezuschussen. Erziehende müssen bei uns auch keine Bittsteller sein. Sie haben die Möglichkeit, sich persönlich einzubringen, etwa durch Arbeit im Second-Hand-Laden.
Was sagen Sie zur Weihnachtsaktion der Gmünder Tagespost? Der Kinderschutzbund fügt sich nahtlos an unsere Arbeit an. Er ist nicht wegzudenken und leistet Großartiges.
Sie engagieren sich auch für Menschen in Not an anderer Stelle? Ja, wir unterstützen den Aufbau eines Familienzentrums in Belgrad. Es ist vor allem für Roma-Kinder gedacht, die in der Regel gar keine Betreuungsplätze erhalten. Für uns geht es da weniger um finanzielle Hilfen, sondern um Rat und Kontaktvermittlung.
Spendenkonto des Gmünder Kinderschutzbundes bei der Kreissparkasse Ostalb: IBAN: DE 5561 4500 500 440072863.
Erschienen in der Gmünder Tagespost am 04.12.2017. Foto: Jan-Philipp Strobel (Gmünder Tagespost)
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