GT-Weihnachtsaktion Manfred Welzel, Geschäftsführer des Klosters der Franziskanerinnen, im Gespräch.
Schwäbisch Gmünd. Ein Mann allein unter Frauen. Seit Januar ist Manfred Welzel Geschäftsführer der Klostergemeinschaft der Franziskanerinnen in Schwäbisch Gmünd. Mit GT-Volontär
Philipp Zettler spricht er über Veränderungen im Jahr 2017 und die langfristige Zukunft des Klosters.
Herr Welzel, das Jahr 2017 hat viele Neuerungen für den Orden gebracht. Sie sind der erste Geschäftsführer, der vom Kloster eingestellt wurde. Was ist ihre Aufgabe? Wir befinden uns im Kloster in einer Zeitenwende. Meine Aufgabe ist es, den Bestand im materiellen und spirituellen Sinn zusammenzutragen, um dann neue Optionen für die langfristige Zukunft des Klosters auszuloten. Was will und was kann der Konvent leisten? Und was passiert langfristig mit dem Kloster?
Sie denken schon aktiv an die Zeit nach dem Ende des Ordens? Das Kloster nimmt keine neuen Schwestern mehr auf. Die 22 Schwestern sind alle im Rentenalter. Aber wir haben keinen Zeitdruck. Sie sind alle noch fit und der Orden hat noch einige Jahre vor sich. Es war mutig von den Ordensschwestern, schon früh den Schritt zu gehen, die Frage der Umdeutung des Klosters zu stellen. Klar ist für die Schwestern: Das Kloster wird kein Finanzamt. Es soll auf jeden Fall ein Haus mit spirituellem und religiösem Bezug sein. Noch gibt es keine konkreten Pläne. Wir sind da alle sehr offen. Wenn es nach mir geht, haben wir Ende nächsten Jahres Korridore für den zukünftigen Weg.
Was plant der Konvent für 2018? Wir werden uns an der Remstal-Gartenschau mit unserem Klostergarten beteiligen. Wir hatten im Jahr 2017 außerdem erstmals an Maria Himmelfahrt einen Freilichtgottesdienst veranstaltet zu dem 400 Besucher kamen. Da denken wir auch an eine Fortsetzung.
Wie wird das Weihnachtsfest im Kloster gestaltet? Wir öffnen das Kloster an Heilig Abend wieder für bedürftige und einsame Menschen. Im vergangenen Jahr wurde wegen des überraschenden Todes der Generaloberin die Tradition einmalig ausgesetzt. Die Schwestern haben untereinander diskutiert, ob die Aktion noch zu stemmen sei. Aber man wollte ein Zeichen setzen. Es werden 15 bis 20 bedürftige Menschen eingeladen, die mit den Schwestern zusammen speisen und den Heiligabend zusammen verbringen. Ich persönlich fahre zurück nach München und verbringe den Abend im Kreis meiner Familie.
Die GT-Weinachtsaktion unterstützt dieses Jahr den Kinderschutzbund. Wie beurteilen Sie dessen Arbeit? Der Kinderschutzbund ist sehr vielfältig. Er ist einerseits Lobbyist
für die Belange und die Förderung der Kinder in Gesellschaft und Politik. Auf der anderen Seite nimmt er sich als Dienstleister wirklich jedes einzelnen Kindes an. Ich finde es sehr gut, dass der Bund zwar im Abendland verwurzelt ist, aber keinerlei Unterschied zwischen Konfession und sozialer oder ethnischer Herkunft macht. Braucht ein Kind Hilfe, wird ihm geholfen. Das ist sehr lobens- und unterstützenswert.
Spendenkonto des Gmünder Kinderschutzbundes bei der Kreissparkasse Ostalb: IBAN: DE 5561 4500 500 440072863.
Erschienen in der Gmünder Tagespost am 08.12.2017. Foto: Thomas Mayr (Gmünder Tagespost).
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